Der verlorene Zug in den Alpen

Es war ein kühler Morgen, als Lena auf dem kleinen Bahnhof in einem abgelegenen Dorf in den Alpen stand. Sie wollte mit dem Zug zu einer Wanderung in die Berge fahren, aber der Zug kam und kam nicht.

Zuerst dachte sie, es sei nur eine Verspätung, doch bald erfuhren alle wartenden Reisenden, dass der Zug wegen eines Erdrutsches weiter oben auf der Strecke festsaß. Es war unklar, wie lange die Reparaturen dauern würden.

Lena entschied sich, die Situation anders zu sehen. Statt sich zu ärgern, beobachtete sie die vorbeifahrenden Wolken und hörte dem leisen Rascheln der Bäume zu. Sie begann, mit einem älteren Mann ins Gespräch zu kommen, der wie sie auf die Berge wartete, aber viel mehr über die Gegend wusste.

Die Stunden vergingen, und die Müdigkeit setzte ein. Lena fragte sich, ob sie ihre Wanderung abbrechen sollte. Doch im Dorf gab es eine kleine Hütte, in der sie warmen Tee tranken und Geschichten über die Bergwelt hörten.

Als der Zug endlich wieder fuhr, war es spät am Nachmittag. Lena stieg ein, fühlte sich aber verändert. Obwohl die Reise chaotisch war, hatte sie die Ruhe der Natur und die Geduld, mit unerwarteten Situationen umzugehen, erlebt.

Wenig später blickte sie aus dem Fenster auf die glänzende Bergwelt und war dankbar für diese ungewöhnliche Pause, die ihr mehr zeigte als jeder geplante Ausflug.

Manchmal sind es die ungeplanten Momente, die uns am meisten lehren.